“Ich finde sehr schade, dass sich Unterafferbach durch Spielverlegungen der ersten Mannschaft einen Wettbewerbsvorteil erarbeitet”

sowie der Formulierung

“Unterafferbachs Reserve kam mit einer verstärkten Mannschaft”, erschienen am 18.04.2022 in der Online-Präsenz des Main-Echo (Main-Kick), sowie der Print-Ausgabe des Main-Echo am 19.04.2022:

Mit großer Verwunderung musste ich die zuvor zitierten Sätze lesen. Aber um meine Verwunderung zu unterstreichen, hier erstmal das Regelwerk des BfV zum Themenkomplex “Einsatz in verschiedenen Mannschaften”, geregelt in § 34 der Spielordnung des BfV:

Während des Spieljahres

2.1.

Nach einem Einsatz in der ersten Halbzeit eines Verbandsspiels (Meisterschaftsspiel und Ligapokalspiel) der 1. Mannschaft – ausgenommen DFB-Pokalspiele, Totopokal, Hallen-Futsalturniere und Futsalspiele, sonstige Pokalspiele – darf der Spieler nicht an den nächsten zwei Meisterschaftsspielen bzw. Ligapokalspielen der 2. Mannschaft mitwirken. Die Einsatzbeschränkung endet in jedem Fall nach Ablauf von 15 Tagen.

2.2.

Vereine, deren 1. Mannschaft nicht höher als in der Kreisliga spielen und deren 2. Herrenmannschaft in einer der untersten beiden Spielklassen im Kreis eingereiht ist, können zusätzlich zu 2.1. bis zu drei beliebige Spieler aus der 1. Mannschaft ohne Einschränkung sowohl in der 1. als auch in der 2. Mannschaft einsetzen.

Da unsere 1. Mannschaft in der Kreisliga antritt, unsere 2. Mannschaft in der Kreisklasse, trifft für uns der Punkt 2.1. zu. Punkt 2.2. ist bei uns nicht anzuwenden.

Das bedeutet, dass wir in unserer 2. Mannschaft keinen Spieler für 2 Meisterschaftsspiele (bzw. 15 Tage) einsetzen dürfen, der in der 1. Mannschaft in der 1. Halbzeit spielte.
Dieser Fakt macht das “Verstärken” einer 2. Mannschaft mit den Stammspielern der 1. Mannschaft unmöglich, was ja auch der Sinn hinter dieser Regel ist.

Zudem sollte man hier anführen, dass das betroffene Nachholspiel in Schimborn aufgrund nicht-bespielbarkeit des Platzes seitens Schimborn verschoben wurde. Inwiefern der FCU hieran also etwas “erarbeitet” hat, erschließt sich mir nicht.

Wenn man nun auf den Gedanken kommen mag, dass ein zeitgleiches Spiel der 1. Mannschaft des FCU die Situation geändert hätte muss man auch hier wissen, dass das Spiel der 1. Mannschaft, ursprünglich der gleiche Spieltag wie das Schimborn-Spiel, gegen Obernau aufgrund der Platzsperre durch die Stadt Aschaffenburg verschoben wurde.

Der Nachholtermin wurde von Obernau vorgeschlagen, also sehe ich auch hier kein “erarbeiten” seitens meines Vereins.

Wenn ich über das vergangene Sportwochenende nachdenke finde ich auch etwas sehr schade, um die Worte des Schimborner Pressesprechers zu verwenden:

Die Spielabsage Schimborns gegen den Tabellenführer Goldbach, hier wurden die Punkte ohne sportlich fairen Wettbewerb abgegeben. Sicherlich gibt es hierfür gute Gründe, ich selbst weiß wie komplex es sein kann einen Kader aufzustellen, insbesondere in der Corona-Zeit. Glücklicherweise gelang es Schimborn zwei Tage später einen Kader aufzustellen um zumindest im Abstiegskampf sportlich fair zu agieren.

Und doch könnte ich mir vorstellen, dass der ein oder andere, möglicherweise im Hochspessart, diese Entscheidung von Schimborn nicht ganz nachvollziehen kann.

Mit sportlichem Gruß

Steffen Müller
Vorstand Sport

FC Germania Unterafferbach